Als „herausfordernd und
anstrengend” beschreibt Geschäftsführer Christian Bairhuber das heurige Jahr
aus Sicht von Energy3000 solar – zugleich aber auch als geschäftlich „wirklich
gut”, gerade in Anbetracht der mit Corona verbundenen Widrigkeiten. Obwohl
einige davon die Photovoltaik-Branche noch eine Weile begleiten werden, blickt
Bairhuber zuversichtlich nach vorne.
ZUVERSICHT ÜBERWIEGT
Die Problematik von Lieferverzögerungen und
Produktengpässen hat sich heuer wie ein roter Faden durch die Segmente und
Hersteller gezogen – besonders eklatant etwa war (bzw. ist) der Chipmangel im
Bereich Wechselrichter. „Die Situation wird in den nächsten Monaten angespannt
bleiben und uns 2022 begleiten”, schätzt Bairhuber, der daher entsprechende
Schritte gesetzt hat: „Wir haben unser Portfolio an erstklassigen Lieferanten
nochmals deutlich erweitert, sodass wir immer ein passendes Produkt für die jeweilige
Anforderung bieten können. Aber es wird eine gewisse Flexibilität gefordert
sein, weil eventuell nicht immer die gewünschte Marke oder Type verfügbar ist.”
Die zusätzlich ins Sortiment aufgenommenen Alternativen
seien dabei kein Kompromiss, sondern ein „gleichwertiges Angebot im Rahmen
unseres Qualitätsversprechens”, wie Bairhuber mit Nachdruck betont: „Bei
PV-Modulen beispielsweise sind sechs der sieben weltweit größten Hersteller
laut Bloomberg-Liste unsere Hauptlieferanten. Bei Wechselrichtern sind wir mit
insgesamt sieben Top-Herstellern ähnlich aufgestellt. Auch für Montagematerial
haben wir mittlerweile drei Lieferanten, um hier eine hohe Verfügbarkeit
gewährleisten zu können.”
Mit den Hauptlieferanten hat Energy3000 daher bereits die
Jahresverträge für 2022 geschlossen und sich entsprechende Mengen gesichert.
Die ersten größeren Lieferungen für Jänner und Februar seien derzeit in
Produktion, gerade unterwegs oder sogar schon im Lager eingetroffen. „Wir sind
also bestens vorbereitet und sehen mit viel Zuversicht ins nächste Jahr”, so
der Geschäftsführer.
Einen gewissen Unsicherheitsfaktor ortet Bairhuber
weiterhin in der Preisentwicklung – nicht zuletzt, weil auch die diesjährigen
Erhöhungen „überraschend und in dieser Form unvorhersehbar” gekommen seien. In
Richtung Kunden und Fachpartner habe man das Ganze insofern abfedern können,
indem man den größten Teil der Teuerungen selbst kompensierte. „Wie viele in
der Branche gehe ich davon aus, dass sich die Preise auf diesem hohen Niveau
stabil halten werden”, lautet Bairhubers Einschätzung. „Prognosen sind
allerdings schwierig und mit Vorsicht zu genießen, denn wie sich gezeigt hat,
kann unsere kurzlebige Zeit immer Überraschungen bringen.”
SITUATION IN ÖSTERREICH
Was die hiesige Entwicklung angeht, ist Bairhuber nur von
einem überzeugt: Der Markt in Österreich wird 2022 im zweistelligen Bereich
wachsen. Viel genauere Prognosen würden sich derzeit nicht treffen lassen, denn
dafür seien „zu viele Faktoren nicht in unserem Einflussbereich.” Als bestes
Beispiel dafür nennt Bairhuber das EAG, bei dem man nicht genau wisse, wann und
wie dieses nun komme, von Details wie dem neuen Fördersystem ganz zu schweigen.
Zunächst als modernstes Fördermodell Europas angepriesen, sei es darum in
letzter Zeit auffällig ruhig geworden.
Daraus resultierend laute das wirkliche Problem der
PV-Branche in Österreich einmal mehr: „Wir wissen im Dezember nicht, was im
nächsten Jahr passieren wird. Die von der PV-Branche geforderte Planungssicherheit
ist – wie schon so oft in der Vergangenheit – wieder einmal nicht gegeben”,
bringt es Bairhuber auf den Punkt. „Unser Wunsch für die Zukunft wäre einfach
Kontinuität, Planbarkeit, Struktur – damit endlich auch eine entsprechende
unternehmerische Entwicklung mit entsprechenden Investitionen möglich wird,
gerade auch im Personalbereich. Aber im Prinzip arbeiten wir ohnehin in diese
Richtung, weil wir ganz einfach wissen, dass Photovoltaik die Zukunft ist!”
GRUND ZUR FREUDE
„Wirklich viel Freude” bereiten Bairhuber die
unterstützenden digitalen Tools, wie der Solarcheck, der PV Creator oder der
Webshop: „Da steckt viel Herzblut, Hirnschmalz und auch Geld drin. Umso mehr
freut es uns, dass diese Tools von unseren Kunden so gut angenommen und derart
intensiv genutzt werden.” Daran anknüpfend will man hier 2022 ebenfalls mit
neuen exklusiven Services nachlegen.